Nun läuft die Punktspielsaison schon einen guten Monat, aber von der 3. Mannschaft war hier noch nicht viel zu lesen. Dabei wurden schon drei Spiele absolviert. Wie lief es denn bisher im neu formierten Team, das man vorher nicht so genau einzusortieren wusste? Wie befürchtet, gestaltete sich die Teamfindung nicht ganz einfach. Das fing meist schon mit der Besetzung der 6 Startplätze an, denn neben Dienst- und Urlaubsplänen galt es noch regelmäßige Ersatzanfragen unserer 2. Division zu bedienen. Zumindest mit der Punkteausbeute von 4:2 darf man ganz zufrieden sein, darauf lässt sich aufbauen. Dazu eine Rückschau in drei Kapiteln …
Kapitel 1 – Das Märchen vom guten Maurer
Ja, im Keller fängt er an, wenn er gut ist – so heißt es. TT-Spieler tun das manchmal auch, aber eher unfreiwillig. Insbesondere wenn die Turnierform (noch) nicht stimmt. Aber fangen wir von vorne an. Das 1. Spiel bestritten wir ohne Andy (Ersatz 2. Herren) und Carsten. Somit Olli und Tilo oben, Alex und Andreas in der Mitte und Ronny und Christian unten.
Zumindest der Start im Doppel gelang halbwegs nach Plan. Olli/Andreas überzeugten mit 3:1, Tilo/Alex knapp vor einem Satzgewinn und Ronny/Christian steuerten auch ein 3:1 bei. Aufbauend auf der 2:1-Führung einfach mal schauen, was so ginge, das war die Idee. Leider war das nicht mehr viel. Die Groitzscher waren einfach besser, das muss man neidlos anerkennen.
Unserem oberen PK ist da kein Vorwurf zu machen. Auch wenn noch etwas Luft zum „Limit“ war, wenn es eng wurde, gingen die wichtigen Punkte an den Gastgeber. So blieb es bei zwei mageren Sätzen aus 4 Spielen.
In der Mitte lief es überhaupt nicht rund, da hätten es schon mehr als drei Sätze sein können. Ob nun Trainingsrückstand, Nervosität, 1. Wettkampf seit langem, alles schien irgendwie schwerer als sonst. Ungewohnte Unsicherheiten bei Andreas, Achterbahnfahrt bei Alex.
Unten schien Christian gar komplett vergessen zu haben, wie man Tischtennis spielt. Einzig Ronny zeigt sich unbeeindruckt vom mannschaftlichen Resignationsvirius und fuhr zwei ungefährdete Siege ein.
Olli 0,5 – Tilo – Andreas 0,5 – Alex – Ronny 2,5 – Christian 0,5
Fazit: Die Doppel funktionieren, im Einzel konnte nur Ronny überzeugen. Fehlstarts passieren manchmal, abhaken und mit frischem Elan in das nächste Spiel gehen.
Kapitel 2 – Zu Hause ist es doch am schönsten
Fast ein Monat war Zeit, den subgelungenen Start zu vergessen. Personell konnten wir dank Verlegung auf einen Freitag abend fast aus dem Vollen schöpfen. Mit Andy und Carsten oben, Tilo und Olli in der Mitte und Alex und Ronny unten ging es gegen die 2. Oschatzer Garde zu Tische. Andreas dienstlich verhindert, Christian als taktische Variante im Doppel.
Auch wenn man mit Favoritenrollen vorsichtig sein soll, die Chancen auf erste Punkte standen ganz gut. Wieder gelang es, die Doppelrunde mit einer 2:1-Führung abzuschließen. Olli arbeitsbedingt etwas müde, so musste sich unser D1 Andy/Olli überraschend mit 2:3 geschlagen geben. Dafür gaben Carsten/Ronny richtig Gas und konnten das D1 der Gäste 3:0 niederringen. Dreimal in der Verlängerung die Oberhand behalten, sehr nervenstark! Im D3 Alex/Christian schoss Alex die Gäste zwei Sätze lang im Alleingang zusammen. Nach kurzer kreativer Pause und einer geschickten Timeoutberatung von Vincent vor dem Matchball wurde schließlich ein 3:1 eingetütet.
Der Rest ist schnell erzählt. Ob nun durch klare Überlegenheit, Kampf, Glück, clevere Taktik, zehn der folgenden 12 Spiele konnten erfolgreich beendet werden. Spätestens wenn es wichtig wurde, fanden die Bälle fast immer ihr Ziel. Andy zeigte mit zwei überzeugenden 3:1-Siegen, warum er im oberen PK aufgestellt ist. Carsten genoss seinen Einsatz ausgiebig und spielte die maximal mögliche Anzahl von Sätzen aus. Dass 10:12 im 5. gegen Oschatz‘ Einser ist zwar schade, zeugt aber trotzdem von einer exzellenten Leistung.
Olli konnte die arbeitsschweren Beine spätestens im entscheidenden Moment immer aktivieren, so folgten auch hier zwei hochverdiente Siege. Nicht weniger überzeugend ging Tilo zu Werke und schloss sogar mit einer 6:1-Satzbilanz ab.
Dass der Gast nicht nur Punktelieferant sein wollte, bekam Ronny zu spüren. Ob nun einfach eine starke Fünf oder unangenehme Spielweise, Ronny musste 1:3 gratulieren. Dass es eher die erste der beiden Optionen war, zeigt vielleicht Alex‘ knappes 3:2. Der Rest eine klare Angelegenheit für uns.
Carsten 1,5 – Andy 2 – Olli 2 – Tilo 2 – Alex 2,5 – Ronny 1,5 – Christian 0,5 (D)
Fazit: Ein in dieser Höhe verdienter Sieg. Das Team konnte rundum überzeugen. Sie kann gewinnen, die 3. Herren. Allerdings ist auch anzumerken, dass Oschatz eher gegen den Abstieg spielen wird und spielerisch klar unterhalb von Groitzsch anzusiedeln ist. Trotzdem ein schönes Ergebnis, das gibt doch Selbstvertrauen für die nächsten Spiele.
Kapitel 3 – Erstens kommt es anders …
Laut Bilanzen des Vorjahrs sollte uns eine ähnlich schwere Aufgabe wie gegen Groitzsch erwarten. Allerdings hatte Grimmas Einser alle vier bisherigen Spiele pausiert, auch das nächste? Es war ein offenes Spiel zu erwarten. Die Doppel wurden fleißig diskutiert und schließlich fixiert. Und dann kam doch alles anders, Olli musste verletzungsbedingt 2 Tage vor Spielbeginn absagen. Dazu Carsten und Alex verhindert, es wurde wieder aufgerückt, kein gutes Omen. Dafür durfte sich Adrian über einen weiteren Herrenersatzeinsatz freuen. Als dann Grimma praktisch in Bestbesetzung die Halle betrat, war die Freude eher verhalten. Wieso ausgerechnet gegen uns? Aber gut, als vermeintlicher Außenseiter spielt es sich ja befreiter.
Traditionell wurde wieder mit einem 2:1 gestartet. Hervorzuheben hier die starke Leistung von Andy/Andreas, die nach hartem Kampf die Günther-Brüder 3:2 bezwingen konnten. Unser Opferdoppel Tilo/Adrian blieb chancenlos, Ronny/Christian konnten sich über ein 3:0 freuen.
Wie immer warteten schwere Aufgaben oben. Mit einer tollen Leistung konnte Andy Antikünstler Balog 3:2 niederringen. Dank diesem enorm wichtigen Sieg in der ersten Runde konnte unser Vorsprung bewahrt werden. Dazu noch ein starkes 2:3 gegen P. Günther, da fehlte nicht viel. Das trifft auch auf Tilo zu. Bis zum Schluss dran und dann blieben einfach die Bälle an der Netzkante hängen. Beim Gegner fallen sie drüber, bei Tilo zurück. Kopf hoch, irgendwann gleicht sich das aus.
Bei Andreas gab es nur wenig, was nicht gelang. Sicheres Spiel aus allen Lagen, ob tischnah oder -fern, dazu gefährliche Schüsse und Angriffsbälle – Basis für zwei sehr überzeugende Punkte in der Mitte. Ronny auch dieses Mal mit geteilten Punkten, sehr solide Leistung. Gegen Grimmas Nachwuchshoffnung A. Günther ein lupenreines 3:0. Das 2:0 in Runde 1 in der Mitte brachte uns eine 5:2-Führung, sehr wichtig für den weiteren Verlauf.
Abwechslungsreich wäre die positive Formulierung, die das Spiel im unteren Paarkreuz beschreibt. Christian hängt die lange Turnierpause immer noch sichtbar im Arm. Klare Spiele werden so unnötig schwer. Trotzdem schön, wenn die Spiele schließlich doch eingetütet werden. Aufregung war sicher auch bei Adrians Premiere im Spiel. Starke Aufschläge, gute Topspins, begeisternde Ballwechsel – beim nächsten Mal kommt nochetwas Gelassenheit dazu, dann gibt es bestimmt noch einen Sieg mehr. Spannend waren die letzten Einzel bis zum Schluss. Beim Stand von 7:6 war von Sieg bis Niederlage im Entscheidungsdoppel noch alles möglich. Beide Spiele begannen mit einer souveränen 2:0-Führung, kippten auf 2:2 (jeweils 2:11 ging der 4. Satz weg), um dann nach Abwehr von Matchbällen in der Verlängerung des 5. Satzes doch noch erfolgreich abgeschlossen zu werden. Über fehlende Spannung konnten sich die Zuschauer hinter der Bande wahrlich nicht beklagen. Die 1. Herren revanchierte sich dann auch prompt im Anschluss in der Glockenstraße (sogar mit noch besserer 5-Satz-Quote).
Apropos, vielen Dank an alle, die uns mit Anfeuerung und Tipps zur Seite standen. Tolle Stimmung!
Andy 2,5 – Tilo – Andreas 2,5 – Ronny 1,5 – Christian 2,5 – Adrian 1
Fazit: Nicht unbedingt zu erwarten, aber den nehmen wir gern mit. 5 der 6 Fünfsatzspiele gingen an uns, das war entscheidend. Es hätte aber auch andersherum laufen können. Andy ist weiter in exzellenter Form, gegen Grimmas Einser hätte es fast zum Sieg gereicht. Tilo fehlt einfach noch das berühmte Quäntchen Glück, um oben die Spiele einzufahren. Andreas inzwischen in alter Stärke, Ronny kann immerhin einen Punkt aus der Mitte entführen. Christian ist nur noch eine Spielklasse von der Nominalform entfernt und Adrian feierte einen sehr guten Einstand als Ersatzmann und brachte uns den Siegpunkt.
Ausblick: Schon am nächsten Wochenende dürfen wir die wahrlich einzigartige Clubraumkulisse in Mörtitz genießen. Fernab von jeglichem Großstadtstress, in abgeschiedener Lage, umgeben von Wäldern und Feldern liegt das 700-Seelen-Dorf, in dem man zu Fuß in wenigen Minuten alles erreicht, was es zu sehen gibt. Mal schauen, was hinter dem Schaufenster zum Ballsport so alles passiert …
Das märchen vom guten maurer :D sehr schön geschrieben christian.
Wenn nicht zu oft mit ersatz gespielt wird, könnt ihr, wie von mir angekündigt, oben mitspielen.
Weiter so, Jungs!