Nun ist sie vorbei; die 1. Saison des ehemaligen Hobbyligavereins Clara Zetkin in der höchsten Spielklasse des Bezirks. Einem letztlich guten und klaren 2. Platz, steht ein fader Beigeschmack im Wege. Gewiss lässt sich angesichts der einzigen beiden Niederlagen der Saison, in den Spitzenspielen gegen Lindenthal, nicht bestreiten, dass die Randleipziger sich verdient die Meisterschaft gesichert haben. Dennoch ist jedem von uns bewusst, dass bei unseren spielerischen Möglichkeiten ein Stück mehr drin gewesen ist.
Unabhängig davon braucht man sich für 31:5 Punkte bei 190:81 Spielen nicht zu schämen. Deshalb vergebe ich für diese Saison die Mannschaftsnote 2.
Der 2. Platz sorgt nun dafür, dass wir weiter auf unser großes Ziel hinarbeiten können; den Aufstieg in die Landesliga. Im Wege stehen uns dabei „lediglich“ die Teams vom ESV Lok Zwickau 2 und Germania Werdau. Letztere tragen am 29.05. daheim die Relegation aus, aus welcher das erstplatzierte Team als nächstjährige Landesligamannschaft feststehen wird.
Ich nehme mir als Vorbild für die Auswertung der Einzelbilanzen unserer Spieler diesmal das System vom Holzhäuser Gregor Meinel, der seine Teamkollegen „hart aber fair“ nach dem Schulnotensystem bewertet hat. Steinigt mich für eventuelle Ungerechtigkeiten bitte nicht; meine Sicht ist natürlich auch nur subjektiver Natur ;) Ich möchte hinzufügen, dass ich im Gegensatz zu Gregor nicht nur das Spielerische bewerte, sondern auch die menschlichen Faktoren. Denn selbige machen ein Team erst zum Team.
Axel Rösch:
Unsere unbestrittene Nummer 1 hat im Einzel eine wenig überraschende, wenngleich beeindruckende, Bilanz von 32:0 Einzeln gespielt. Trotz immer geringer werdendem Trainingsaufwand hat Axel selten bis nie Probleme gehabt seine Einzel klar zu gewinnen. Lediglich im Doppel hat Axel in der Hinrunde, damals noch mit Vince, 3 Spiele im Fünften abgeben müssen. In der Rückrunde blieb er mit MJ schließlich erwartungsgemäß ungeschlagen. Axel hat uns auch diese Saison wieder mit fantastischen Ballwechseln, 2 starken Turnieren bei den Top16 und LEM, sowie einem doppelten Titelgewinn bei den BEM immer wieder mitgerissen. Menschlich ist es ihm immer wieder gelungen uns zu amüsieren. Begonnen beim Zähneputzen in der Halle kurz vorm Heimspiel bis hin zu gelegentlichen Anrufen bei Vince oder Enrico, ob wir denn heute Spiel haben. Wohlgemerkt an Samstagen. Eine Stunde vor dem theoretischen Spielstart.
Irgendwie hat´s am Ende dennoch immer geklappt und ich verteile hiermit folgende Note: 1- (fürs gelegentliche Zuspätkommen und die 3 Doppelniederlagen in der Hinrunde ;P)
Vincent Lorwin:
In der Vorrunde habe ich mit 15:3 Einzeln jegliche Erwartungen erfüllt und teilweise auch übertroffen. Lediglich mit viel zu abwechslungsreichen Doppelleistungen habe ich in der ersten Spielzeit noch enttäuscht. So lief es in der Rückrunde nach einem 8:0 Einzelstart genau andersherum. Nach einer enttäuschenden Leistung im Spitzenspiel in Lindenthal rissen Motivation, Wille und Konstanz völlig und ich beendete die Saison letztlich mit 24:12 Einzeln auf Einzelrang 3 im oberen Paarkreuz. Dafür spielte ich in den Doppeln mit meiner besseren Hälfte Maik deutlich besser als zuvor. Uns gelang das Kunststück in der Rückrunde, wie auch unserem D1, ungeschlagen zu bleiben. Dennoch ist es gerechtfertigt, dass ich nach unterirdischen und demotivierten Auftritten in der Rückrunde nächste Saison mindestens an Position 3 zurückrutsche und Platz für konstantere Spieler mache.
Letztlich muss ich insbesondere mit der Rückrunde kritisch ins Gericht mit mir und meinem Spiel gehen. Gesamtnote: 3
MJ:
In der Rückrunde kam er hinzu und verstärkte unser Team als nächster Materialspezialist noch einmal deutlich. 3:1 Oben und 13:1 in der Mitte sprechen eine klare Sprache. Mit einer starken Vorhand und variablen Aufschlägen ließ er nur den wenigsten Gegnern die Möglichkeit ins Spiel zu kommen.
Im Doppel hat die Kombination mit Axel (bei 7:0 Spielen) aus Noppe und Axels Brachialität hervorragend funktioniert. MJ unterhält uns mit andauernden Schwanks aus seiner Jugendspielzeit (manchmal bin ich mir nicht sicher, ob er weiß welches Jahr wir gerade schreiben ;D) und seinen eher unterhaltenden als hochmotivierten Trainingsauftritten immer wieder aufs Neue. Das ist wahrscheinlich das einzige woran er arbeiten könnte. Vollkommen zu Recht wird er sich kommende Saison im oberen Paar versuchen.
Schlussendlich kann man ihm wohl kaum etwas schlechteres geben als die Note: 1-. Für etwas anderes waren Konstanz und Zuverlässigkeit einfach zu hoch.
Maik Weinert:
Ähnlich wie bei Vince blieb Maik in der Rückrunde im Einzel hinter seinen Möglichkeiten. Nach einem 8:4 in der Hinrunde, klappte es beim 5:7 in der Rückrunde nicht mehr allzu gut. Im Doppel gemeinsam mit Vince, zeigte Maik immer wieder konstante gute Leistungen und ließ sich nie aus der Ruhe bringen. Dennoch ist Maik neben unserem Capitano ein wichtiger Ruhepol im Team, unterhält die Massen andauernd mit trockenem Humor und kräftesparendem Bewegungsaufwand am Tisch. Um es mit seinen Worten zu sagen: „Ich schwitze eigentlich nie beim Tischtennis“.
Das muss man erst mal hinbekommen in der höchsten Liga im Bezirk ;P
Nach einer recht guten Hinrunde, folgte eine eher mittelprächtige und ich gebe Maik hiermit die Note: 3+
Enrico Winter: Unser Kapitän organisiert nicht nur alles für uns. Er sorgt nebenbei auch dafür, dass unsere Aufstellungsdiskussionen und die maximal unterschiedlichen Charaktere immer irgendwie unter einen Hut zu bekommen sind. Zu guter Letzt ist Enrico natürlich auch ein absolut konstanter Punktegarant für uns. Insbesondere in der Rückrunde (7:3 mittig und 5:1 unten) überzeugte Enrico dauerhaft. Seine Killer- Noppe auf der Rückhand wird immer sicherer und variabler und die Vorhand ist gleichbleibend gut. Insgesamt stehen 23:9 (10:6 und 13:3) Einzel sowie 8:3 Doppel mit Basti zu Buche. Hier ein kleiner Wermutstropfen: Enricos Aufschlagspiel im Doppel muss sich noch verbessern.
Abgesehen davon eine saustarke Saison von Enni und nach einer glatten Note 2 in der Hinrunde, steht für mich nach der klasse Rückserie zu recht die Note 1- zu Buche.
Michael Scherf:
Unsere Punktebank hat als Teamältester sichtbar nicht immer den Anforderungen entsprechend gespielt, die er selbst an sich stellt. Einem 11:5 in der Hinrunde folgte ein 10:2 in der Rückrunde. Dass die einzigen beiden Niederlagen der 2. Halbserie gerade in Lindenthal stattfanden, zeigt wie bitter die Niederlage dort spielerisch war. Denn auch Marvin und Vince verloren bis dato ihre ersten Spiele der Halbserie. Micha überzeugt, wenn ihm der Mut nicht fehlt, mit einer extrem spinnigen und harten Vorhand und starken Aufschlägen. Zweifellos ist Micha einer der fairsten Spieler auf die man in unserer Sportart treffen kann. Und allein das hat für mich schon eine höhere Gewichtung als jede Bilanz! Bei 21:7 Einzeln hatte Micha von uns am ehesten das Pech immer wieder mit wechselnden Partnern Doppel spielen zu müssen, nachdem Rene Weitzel als sein alter Doppelpartner den Weg als Verstärkung in unsere 2. Herren antreten musste.
Trainingsfleiß, Teamfähigkeit, Fairness und Zuverlässigkeit. Das zeichnete Micha dieses Jahr immer wieder aus. Obwohl er für die Deutsche Bahn arbeitet, habe ich also keinerlei Gewissensbisse Micha die Note 2+ zu geben. Denn im Gegensatz zum eigenen Arbeitgeber ist Micha ein Vorbild an Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Trainingsfleiß. ;P
Sebastian Orgass:
Basti ist für vielerlei Extrovertiertheiten ein absolutes Phänomen. Im Prinzip hat er die krasseste Rückhand und die krasseste Vorhand im Verein; aber halt nur, wenn er sie trifft :D
Trifft er sie nicht, dann kann man schon mal sagen, dass er die schlechteste Rückhand und Vorhand hat ;D Trotz alledem: Basti ist nicht nur alkoholisiert der Lustigste von uns; seine Ganzkörperrollen, die sensationellen „Rückhand- Gegentopspins- im- Hinfallen“ und die menschliche Flagge zeichnen ihn immer wieder aus. Basti ist einer von vielen Paradiesvögeln im Verein und
nachdem Basti nach einer Vorrunde im mittleren Paar ein 7:11 spielte, wobei ihm oft Mut in sich selbst und defensive Spielsicherheit fehlten, hat Basti im unteren Paar wieder ordentlich aufgespielt. Seine unglückliche Niederlage gegen Morich (Lindenthal) und der unbedeutende Spielverlust in Delitzsch waren die einzigen beiden Spiele der Rückrunde in denen Basti beim 10:2 seinen Gegnern gratulieren musste. Hinzu kommen 8:3 ordentliche Doppel mit Enrico und die letztliche Einzelbilanz von 17:13. Wenn Basti in Form ist, kann er jeden schlagen. Das weiß er genau so gut wie jeder andere im Verein.
Basti kann mehr als ein 17:13 und hat in einigen Einzeln auch genau das bestätigt. Am Ende hat er sich die Note 2- verdient und wir können gespannt sein, wie stark Basti ein mal wird, wenn Rückschlagspiel und defensive Schläge besser funktionieren. Mit dem „falschen Rückhandblock“ ist ja schon mal ein Anfang getan. ;)
Andere:
Rene Weitzel spielte 7:5 ordentliche und auch oft wichtige Partien für uns. Als „behinderter Pinguin“ wird er in die Annalen der CZ- History eingehen ;P
Als angehender 1. Herren- Spieler spielte Robert Laue als Ersatz 3:1 Spiele im unteren Paarkreuz, weiß aber, dass die eine Niederlage relativ unnötig war.
Fazit:
Nach einer ordentlichen und jederzeit unterhaltsamen Saison finden wir uns nun also auf dem Relegationsplatz 2 wieder. Trotz gelegentlicher interner Auseinandersetzungen und Diskussionen, sowie so manchem Formtief oder Formhoch, haben wir die Saison dann noch rumbekommen. Nun gilt es mit Hilfe anstehender Einzelturniere uns bestmöglich auf die Relegation in 30 Tagen vorzubereiten und fit dafür zu werden. Jeder von uns weiß sicherlich selbst, wie weit er auf dem Weg dahin schon ist.
Danke für die Unterstützung des Vereins, gelegentliche Zuschauer (insbesondere ein Dank hierbei an die Jugend und unsere 2. Herren) und einen Dank an die Mannschaft dafür, dass es uns immer wieder gelingt mehr Spaß zu haben, als gutes Tischtennis zu spielen ;P
Wir hören uns in einem Monat. Vielleicht gibt es bis dahin auch eine Relegationsvorschau. Bei Wunsch und Interesse wäre ich sicherlich bereit mich dafür aufzuopfern. ;)
Euer Vince.