1. Herren schlagen den Spitzenreiter!

Bei einem Gegner wie der 1. Mannschaft des TTV Wurzen, seinerseits Absteiger aus der Sachsenliga und souveräner Spitzenreiter der Landesliga, rechnet man sich normalerweise nicht viel aus. Das Hinspiel am ersten Spieltag endete (ohne Axel) aus unserer Sicht mit 2:13 deutlich. Dass es dieses Mal enger zugehen sollte, war spätestens klar, als wir hörten, dass den Gästen neben dem verhinderten Carvajal auch noch Berger und J. Kabus krankheitsbedingt fehlen würden. Eine kurzfristige Verlegung hatten wir leider terminbedingt nicht realisieren können.

Wir starteten mit unserem Jungspund Tillmann Lohse aus unserer goldenen 1. Jugend, der mit 14 Jahren sein Debüt in der Landesliga gab. Die Gäste verstärkten sich mit U. Kabus und J. Meißner.

Los ging es für unser bisher ungeschlagenes Doppel 1 Axel/Vince, die immer besser harmonieren und nur im ersten Satz Federn ließen. Danach eine sehr souveräne Vorstellung gegen Wittmer/Meißner und der fünfte Sieg im fünften Spiel. Läuft. Das Robert/Till (mit 17 und 14 wahrscheinlich das jüngste Doppel der 1. Herren aller Zeiten) gegen Spalteholz/Schräpler chancenlos sein werden, war natürlich klar. Immerhin konnten sie sich einen Satzball und insgesamt zwei sehr knappe Sätze erspielen und zeigten eine wirklich gute Leistung J Soweit alles wie erwartet. Enrico/Maik hatten in den bisherigen zwei Spielen überzeugend gewonnen und wollten die Führung herausholen, scheiterten aber am eigenen Unvermögen und der sehr unangenehmen Paarung Seichter/J. Kabus am Ende nicht unverdient mit 1:3. Spielstand nach den Doppeln 1:2.

Axel war an diesem Tag besonders heiß und zeigte im ersten Einzel des Tages gegen unseren Trainingsbuddy David Wittmer von Anfang an, was er drauf hat. Volle Konzentration und ein sehr variables und sicheres Angriffsspiel bescherten uns (wie beim BEM-Halbfinale 2015) einen 3:1-Sieg. Vince gegen Spalteholz ist schnell erzählt, unsere Nr. 2 leider ziemlich chancenlos gegen die variablen Aufschläge und Topspins des Spitzenspielers der Wurzener, 0:3.

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In der Mitte haderte Robert zuletzt mehr, als er spielte. Doch er bessert sich und zeigt so wieder aufsteigende Form. Gegen Vorhandmonster Seichter, der aus wirklichen allen Positionen mit brachial angreift, geriet er zwar mit 0:1 in Rückstand, nahm danach aber das Heft in die Hand und siegte absolut souverän und stark mit 3:1, sehr stark! Das Duell der Kapitäne zwischen Enrico und Schräpler sollte das engste Spiel des Tages werden. Im ersten Satz standen noch große Probleme mit der Aufschlagannahme an, bevor in Satz 2 und 3 der Vorhandtopspin wieder abging wie zu besten Zeiten ;) Nachdem im vierten Satz wieder nicht so viel zusammenlief, sah das Spiel beim Stand von 10:6 im 5. Satz als für uns entschieden aus. Beim 10:9 lieber noch eine Auszeit nehmen, kann nicht schaden. Bei 10:11 dann drei Punkte machen allerdings auch nicht. 13:11 nach einer völlig verrückten Schlussphase. Nochmal gut gegangen.

Die beiden Spiele im unteren Paarkreuz gingen einmal hüben wie drüben deutlich aus. Maik zeigte gegen Altmeister J. Meißner (im letzten Duell in der 2. BL vor zwei Jahren noch ein 0:3) eine tadellose Leistung. Selbst die Vorhandangriffe, die im Doppel hier und da nicht kamen, saßen und die edle Noppentechnik erledigte den Rest, ein sicheres 3:0. Für Till hätte es mit U. Kabus wohl kaum einen unangenehmeren Gegenspieler zum Start geben können. Gegen den ungeheuren Störeffekt seines Noppenspiels konnte Till zwar viele schöne Punkte erzielen, für einen Satzgewinn hat es aber (noch) nicht ganz gereicht. Spielstand nach Runde 1: 5:4!

Maiks zweites Einzel gegen U. Kabus wurde vorgezogen, also war es sogar ein 6:4 für uns. Denn unser Langnoppenzampano konnte auch das zweite Duell des Tages für sich entscheiden. Zwei knappen Satzniederlagen standen am Ende drei glasklare Sätze gegenüber, 3:2!

Axel und Vince starteten anschließend in die am Ende wohl entscheidenden Paarungen. Axel Rösch gegen André Spalteholz, das Niveau dieses Duells könnte man auch einige Ligen höher ohne Qualitätsverlust bestaunen. Die beiden wahrscheinlich besten Spieler der Liga zeigten in einem klasse Spiel, was sie drauf haben. Es ging immer hin und her und konnte natürlich nur im fünften Satz entschieden werden. Der spektakulärste Ballwechsel des Tages gelang den beiden beim Stand von 8:4 in jenem Satz für Axel. Eine gefühlte Ewigkeit an Gegentopspins und Rettungstaten dauerte dieser Ballwechsel, den Axel für sich entschied und eigentlich die Halle zertschohren wollte, es sich aber fairerweise wegen eines zwischenzeitlichen Netzballes verkniff. Kurze Zeit später stand ein 11:6 für uns und der verdiente Gewinner zog nach dieser hochkonzentrierten und bravourösen Leistung freudestrahlend und zufrieden wie selten von dannen.

Vince gegen Wittmer war natürlich nicht ganz so hochklassig wie das Spiel der Einser aber auch hier herrschte wie immer ebenfalls ein bemerkenswertes Niveau. Bis zu seinem Sieg bei den letztjährigen BEM war Wittmer immer einer der Angstgegner von Vince. Der Fluch scheint sich spätestens nach dem 3:1-Sieg erledigt zu haben. Ruhig und fokussiert spielte er seinen Stiefel runter und ließ sich auch von einem Turm, den er gekonnt in die Ecke schnibbeln wollte (knappe 2 Meter hinter die Platte :D) nicht aus der Ruhe bringen. Eine überragend gute Leistung und der 5. Sieg im 6. Rückrundenspiel im oberen Paarkreuz, Wahnsinn!

Plötzlich guckte Axel auf die Anzeigetafel und fragte mich: Steht es wirklich 8:4 für uns? Ich bejahte und war voll motiviert, die Überraschung perfekt zu machen. Erst durfte allerdings Robert gegen Schräpler ran. Leider habe ich von diesem Spiel nicht viel gesehen. Mitbekommen habe ich allerdings die maximal knappen Sätze, anscheinend auch ein paar Glücksbälle unseres ehemaligen Lockenkopfs und am Ende trotzdem den Gewinner auf der anderen Seite. 1:3.

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Da nach meinem Spiel nur noch Till gegen Meißner ran musste, war klar, dass ich gewinnen musste, um den Sieg einzutüten. Das Spiel gegen Seichter sollte ursprünglich eigentlich der Fight der beiden besten Spieler des unteren Paarkreuzes werden. Aber in der Mitte machts ja auch Spaß ;) Nach einer 2:0-Führung stand es plötzlich nur noch 2:2. Alle vier Sätze mit zwei Punkten Unterschied. Auch dem guten Coaching von Axel und Vince war es zu verdanken, dass ich auch dieses Spiel in einem wiederum verrückten Satz mit ständigen Führungswechseln mit 11:8 für uns entscheiden konnte! (Nebenher: Der 10. Sieg im 11. Fünfsatzspiel diese Saison, auch dieser Fluch scheint besiegt.) Der Sieg war tatsächlich perfekt. Da kann man schon mal ein tschoah auspacken :)

Till wollte gegen Meißner noch nachlegen und war voll motiviert. Im ersten Satz direkt eine 9:5-Führung, die leider nicht gereicht hat. Danach noch zweimal ein 7:11. Till war schwer enttäuscht aber das war natürlich quatsch, weil er sich super verkauft hat. Besser als Meißner selbst („In zwei Jahren lässt du mir keine Chance mehr.“) und Axel („Er spielt schon dreimal so lange Tischtennis, wie du auf der Welt bist.“) kann man es kaum zusammenfassen. Alles cool Till, deine Zeit wird kommen und lange wird es nicht mehr dauern :) Endstand: 9:6!

Punkte: Axel Rösch 2,5; Vincent Lorwin 1,5; Robert Laue 1, Enrico Winter 2, Maik Weinert 2, Tillmann Lohse

Fazit: Natürlich wäre das Spiel anders ausgegangen, wenn die Gäste vollzählig gewesen wären. Das waren wir allerdings auch nicht und unsere sehr starke Leistung schmälern tut es natürlich ebenso nicht. Der dritte Sieg in Folge mit einem Ersatzspieler bekräftigt das neue Zusammenhaltsgefühl. Alle im Team verstehen sich, freuen sich für den Anderen und  ziehen an einem Strang. So soll es sein!

Für eine Nacht waren wir übrigens sogar kurz offizieller Tabellenführer (auch wegen der mehr gespielten Spiele natürlich), bis Rotation uns wieder überholt hat. Für die, die es sich einrahmen lassen wollen ;)

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Nächste Woche Sonntag kommt es zum Doppelspieltag in Aue und Zwickau. Anschließend stehen auch schon die letzten beiden Punktspiele der Saison in Lindenthal und Hohenstein-Ernstthal an und zwischendurch noch am 26.02. der Verbandspokal, der bei uns ausgetragen wird, Zuschauer sind gerne gesehen :).

Bis dahin,

Enrico

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