Am Wochenende fand die 1. Hälfte der Nachwuchs-Wettkampfsaison mit den Sachsenmeisterschaften der Altersklassen U13 und U18 ihren Abschluss. Im Clara-Trikot wurden wir dort von Gabriel bzw. Robert vertreten. Und zumindest bei Gabriel war es ein würdiger Hinrundenabschluss, denn 4 Jahre nach Raffaeles Erfolg konnte er die 2. „sächsische Medaille“ für den Verein gewinnen. Ebenfalls eine Bronzene, diesmal jedoch im Doppel.
Sachsenmeisterschaft U13 (10.12., Cunewalde)
Cune-was? Cunewalde, liegt 15 km südöstlich von Bautzen und ist mit knapp 200 km und 2 h Fahrt von Leipzig zu erreichen. Aber wenn es gilt, sich mit den Besten Sachsens zu messen, steht man gerne früh auf. Zumal die Landschaft in der Morgendämmerung durchaus sehenswert ist. Dank des milden Wetters blieb dieses Jahr das Schneechaos aus.
Begonnen wurde mit dem Doppel, Gabriel hier erstmals mit dem Holzhausener Linkshänder Louis R. auf derselben Seite des Tisches. Und das lief gleich richtig gut. Freilos im Achtelfinale, dann wurde im Viertelfinale die unangenehme Paarung Böse/Müller mit 3:2 niedergerungen. So schnell gibt es eine Medaille, aber sie war wirklich verdient! Als Belohnung folgte das Favoritendoppel Haufe/Zimmermann im Halbfinale. Dass lange Aufschläge keine gute Idee sind und kurze Aufschläge nicht zu hoch geraten sollten, belegte Gabriel eindrucksvoll zu Beginn. Da schlug es 2x in Folge so hart bei den Favoriten ein, dass staunend Respekt gezollt wurde. Trotz gutem 3. Satz blieb es natürlich beim klaren 0:3 – und viel Spaß bei der Siegerehrung (wer entdeckt den Fehler?).
Die gute Setzposition bescherte Gabriel ein Platz mit Sachsens Nr. 4 in der Gruppe. Mal nicht mit Alwaan, das ist auch ganz schön. Ging es gegen den Bautzener Weikert bei der RL1 noch etwas enger zu, eröffnete Gabriel mit einem absolut souveränen 3:0. Klarer Vorteil in allen Bereichen. Auch gegen den passiven Linkshänder Kipping blieb Gabriel fast durchweg fokussiert. Nur in Durchgang 2 stand es mit 4:8 plötzlich recht ungünstig. Aber mit Kampf und Konzentration verwandelte Gabriel den Rückstand schnell in ein 11:8 und freute sich über ein weiteres 3:0.
Dann folgte das Spiel um den Gruppensieg im 3. Einzel gegen den stets gut gelaunten Dresdner A. Bach. In den Archiven finden sich bisher zwei 3:0-Siege für den Viertplatzierten der Sachsenliste, wobei die Sätze zuletzt recht eng waren. Und es wurde wieder eng, aber viel wichtiger, ein richtig gutes Spiel. Zwar konnte Gabriel nur einen der 4 Sätze gewinnen, aber die Leistung war super. Und die Tendenz geht weiter aufwärts, das macht Mut für das nächste Mal.
Statt Freilos wartete nun Piechotta ein unangenehmer Allrounder im Achtelfinale. Nach der langen Spielpause fiel es Gabriel gegen die Mischung aus Spin und sicherem Angriff besonders schwer, wieder ins eigene Spiel zu finden. Resultat war ein etwas zu deutliches 0:3, in dieser Phase aber leistungsgerecht.
Fazit: Bronze bei Sachsenmeisterschaften! Das hat bisher nur Raffaele im Einzel geschafft. Achtelfinale im Einzel ist im ersten U13-Jahr super. Der Rückstand zu Sachsens erweiterter Spitze ist weiter geschrumpft. Das hätte-wäre-wenn-Spiel macht gegen Piechotta wenig Sinn, denn im Viertelfinale wäre bei Haufe definitiv Endstation gewesen. Mit einem Gruppensieg und Freilos mit Liebscher im Viertelfinale dagegen … aber mit Fahrradketten befassen wir uns nicht. Dafür aber mit 125 Punkten in der Punktwertungsliste, die Platz 7 bedeuten und ein Direktticket für das STTV-Punktwertungsturnier bescheren, Glückwunsch!
Haufe und Zimmermann verlassen die Altersklasse in der nächsten Saison, damit bleibt N. Alwaan als einziger Spieler übrig, der einen deutlichen Leistungsvorsprung hat. Vielleicht dürfen wir uns ja in einem Jahr wieder freuen, wenn am 09.12.17 in Brandis die nächste LEM U13 stattfindet.
Sachsenmeisterschaft U18 (11.12., Dresden)
Im Vorfeld wurde im Betreuerstab gemunkelt, ob es nicht einen umgekehrt proportionalen Zusammenhang zwischen Wetter und Turnierleistung geben könnte. Nach Sonnenschein mit Bronze am Vortag, müsste bei Regen doch ebenfalls was möglich sein. Zumal Robert bei den letzten Turnieren sehr ansprechende Leistungen abgeliefert hatte und den ein oder anderen Favoriten ärgern konnte.
Aber irgendwie sollte es nicht Roberts Tag werden, ganz im Gegenteil. Dabei fing es durchaus vielversprechend an. 1:0-Führung an der Seite von Holzhausener T. Kohlsmann im Doppel gegen Lepski/Haufe. Ein aggressiver Robert, ein sicherer Tim, aber die Entwicklung ließ sich bei stärker werdenden Gegnern nur als negative Verbesserung beschreiben, Ergebnis 1:3. Vielleicht das Coaching des oberligaerfahrenen Betreuers der Randleipziger zu ambitioniert?
Getreu dem Motto „Lächle, es könnte schlimmer kommen …“ bestritt Robert dann das Duell zwischen großem und kleinem Robert. Konnte unser Robert bei der RL1 noch 2 Sätze gewinnen, gab es diesmal eine 0:3-Packung. Spiellaune und Kreativität wollten sich trotz erkennbarer Bemühungen einfach nicht einstellen. So blieb es bei schönen Einzelaktionen ohne zählbare Erfolge gegen D. Tihi und Koschmieder. Ohne Satzgewinn aus der Gruppe, damit hatte niemand gerechnet. Was da grad und passiert war, wusste keiner so richtig. Tut es manchmal leider einfach.
Fazit: Viele Faktoren beeinflussen den Erfolg beim Turnier. Sicher sind abgespielte Beläge keine gute Voraussetzung, aber in den Kategorien Kampfgeist, Körpersprache und Spannung war durchaus noch ungenutztes Potenzial vorhanden. Dass sich der Charakter nicht per Knopfdruck ändern kann, ist klar. Das ist ein längerer Weg, der sich mit Ausdauer und Zielstrebigkeit aber zu gehen lohnt. Nur Mut, Robert!
Ergebnisse: STTV-Treppchenfotos U13 (ganz unten), U13, U18
