Als Nachtrag vom vor wenigen Wochen stattgefunden Turnier in Sachsen- Anhalt, wollen wir natürlich nicht die Chance verpassen einen kleinen Bericht hinzuzufügen. So führte der Weg Marvin, Vincent und den 49%- Zetkinesen Raffi frührmorgens mit dem Zug nach Halle, wo uns netterweise einer der Turnierveranstalter mit dem Auto ins benachbarte Örtchen mitnahm, wodurch wir eine Menge Aufwand und Zeit sparen konnten. Vielen Dank nochmal dafür und vielen Dank auch für die 360(?) PS ;D Man sieht mal wieder, wie schwer es ohne Auto sein kann; all unsere Hoffnungen ruhen für nächstes Jahr also auf Raffi- wann kommt das Auto? ;)
Gespielt wurde in TK1 und TK2, im System eines 3er- Turniers bis zum dritten Siegpunkt. So spielte zuerst die 1 vs. 2, dann die 2 vs. 1 und letztlich die 3vs. 3. Danach optinal das Doppel und beim eventuellen Stand von 2:2 würde die Entscheidung im Spiel der beiden Einser fallen. Wir entschieden uns vor Turnierbeginn Raffi an 1 zu stellen, mit dem Gedanken, dass dieser wohl jede 2 schlagen würde, während Marvin als Nummer 2 jedem Einser unangenehm werden könnte. Für mich galt an Position 3 fast immer die Siegpflicht.
Die TK 1 setzte sich aus 7 oder 8 Teams zusammen (es ist schon etwas her), wobei im System jeder gegen jeden gespielt wurde. Offen war das Turnier meines Erachtens bis Verbandsliga.
Unser erster Gegner waren das uns völlig unbekannte Team aus Freyburg und es gelang uns sogleich gut zu starten. Raffi ließ seinem Gegner keine echte Chance, während Marvin nach 2:0- Führung gegen einen enorm sicher aufspielenden Gegner doch noch in den 5. Satz musste, sich dort aber durchsetzte. So war es dann an mir mit einem 3:0 den Sack gleich zu zu binden. Leipzig vs. Freyburg 3:0
Im darauf folgenden Spiel mussten wir gegen die anhaltinischen Bezirksliga- Aufstieger aus Merseburg ran. Ich glaube im Nachhinein, dass wir selbige etwas unterschätzten. Nachdem Raffi nämlich gegen seinen extrem spinnlastigen Gegner mit 3:0 als Sieger hervorging, bewies die unkonventionell, aber wahrlich stark aufspielende Nummer 1 der Merseburger gegen Marvin, warum er in der Saison kaum etwas verloren hatte. Am Ende ein denkbar knappes 2:3 (9:11 im Fünften). Als ich gegen meinen schnittlos attackierenden Gegner, dem es immer wieder gelang meine Kurznoppe auszuhebeln, bereits 1:2 und 7:10 hinten lag, schien schon fast alles verloren. Umso überraschender, dass ich danach meinen im Verlaufe der Rückrunde verloren gegangenen Biss plötzlich wieder fand und mit Kampfgeist und veränderten Aufschlägen doch noch 3:2 gewann. Beim Stande von 2:1 zogen Marvin und ich in einem extrem sehens(un)werten Doppel mit 2:3 den Kürzeren, sodass Raffi sich mit einem der stärksten Spieler im Teilnehmerfeld messen musste. Da Raffi etwas kalt geworden war, zog er im Ersten zuerst einmal mit 1:11 den Kürzeren, bevor er mit starken Spinvariationen und vielfältigem Spiel 3 Sätze lang jeden Ball kreuz und quer über den Tisch drosch. Mit einer fulminanten Leistung zog er seinem Gegner nicht nur den Zahn, sondern nahm ihn faktisch auseinander. – Leipzig vs. Merseburg 3:2
Angesichts dieses Spiels war natürlich klar geworden, dass es nicht einfacher werden würde im Verlaufe des Turniers. Nun sollten wir uns mit Eisdorf 3/Schott Jena messen, wobei selbige kurz zuvor Eisdorf 2 überraschend klar mit 3:0 in die Schranken gewiesen hatten. Raffi ließ hierbei dem Spieler von Schott Jena in den Eröffnungssätzen mit unvermindert guter Leistung wenig Chancen, bevor es im dritten durchaus eng wurde. Doch ein 19:17 für Raffi verhinderte, dass sein Gegner wieder ins Spiel finden konnte: 3:0. Marvins Gegner fand gegen Service und Noppe nie ein probates Mittel und musste noch schneller die Segel streichen. Mein Gegner, der kommende Saison bei Eisdorf an 2 spielen wird, hatte eine Spielweise, die mir normalerweise liegt. Doch dank falscher Entscheidungen in den besten Momenten verlor ich denoch verdient gegen einen kämpferischen Gegenüber 1:3. Demnach galt es für Marvin und mich wieder einmal das Doppel anzutreten. Dort standen uns 2 technisch enorm versierte Gegner gegenüber. Umso überraschender, dass sie gegen unser heute zugegebenermaßen sehr noppenlastiges Spiel (der Luftfeuchtigkeit geschuldet) nie zu ihrem bewährten Topspinspiel kamen und bereits nach 3 Sätzen der Drops gelutscht war. Leipzig vs. Eisdorf 2/Schott Jena 3:1
Im darauffolgenden Spiel traten wir gegen Eisdorf 2 an. Zwar waren wir favorisiert, wussten aber, dass unsere Gegner dennoch spielstark waren und allesamt Landesliga spielen. Erstmals spielten wir an 3 Tischen parallel und wussten selbst nicht so recht , wie uns geschah, als wir nur 9:0 Sätze später als Sieger feststanden. Leipzig vs. Eisdorf 2- 3:0
Da ein Team, das bereits nicht mehr aufs Podium kommen konnte bereits abgereist war (das Turnier zog sich enorm hin), standen wir unmittelbar, noch immer ungeschlagen, vorm letzten und tendenziell schwersten Match gegen Eisdorf 1. Aktuell lagen wir mit 4:0 Spielen vorne, dicht gefolgt von Eisdorf 1 (3:1) und Merseburg (3:1). Letztere hatten in einem hochspannenden Match Eisdorf 1 geschlagen.
Um es mit den Worten aus dem Turnierbericht der Eisdorfer Sportsfreunde zu formulieren: “Trotzdem war für jeden Teilnehmer unübersehbar, dass der Sieg in der Kategorie Herren A nur über die Mannschaft der SG Clara Zetkin Leipzig gehen würde.”
So stand fest, dass wir bei einem 1:3 Punkt- und Spielgleich mit Eisdorf 1 stünden, wobei wir bei einem 2:3 nicht mehr vom Thron zu stoßen wären. Eisdorf stellte taktisch um, wodurch ihr schwächster Spieler mit Noppe gegen Raffi spielen würde, wobei ihre Spitzenspieler und ehemaligen Oberligisten gegen Marvin und mich antraten. Während sowohl Marvin als auch ich den ersten Satz für uns entscheiden, stand es bei Raffi völlig überraschend schnell 0:2. Zwar kämpfte Raffi sich noch mal ran, konnte sich aber nach einer bis dahin großartigen Turnierleistung auf höchstem Niveau, nicht mehr ans rettendende Ufer ziehen, um das 1:3 zu verhindern. Bei Marvin und mir stand es indes 1:1. Und bei diesen Spielständen sollten auch die Entscheidungen fallen. Marvin verlor den dritten Satz hauchdünn mit 14:16 und konnte sich im vierten dann nicht mehr der stoischen Ruhe des Angriffsspiels seines starken Gegners erwehren. 1:3. Während ich nebenan bereits im zweiten Satz eine sicher geglaubte Führung verspielt hatte, produzierte ich im dritten bei 10:10 erst einen Rückschlagfehler und dann einen Fehlaufschlag. Im vierten Satz spielte ich in meinem eigentlich besten Spiel des Tages unvermindert gut, doch mein beflügelter Gegner spielte sich dann völlig in Rage und fand auf jeden noch so harten Angriffsball eine Lösung. 1:3.
So hatten wir es tatsächlich geschafft uns im letzten Match des Tages den Turniersieg mausen zu lassen. Allesamt mit 4:1 Matches teilten Eisdorf, wir und Merseburg das Podium untereinander auf, wobei die Platzierungen in absteigender Reihenfolge vergeben wurden. Eine bittere Pille nach einem fast perfekten Turnier kurz vor der Zielgeraden doch noch Zweiter zu werden. Aber jetzt, einige Wochen später, kann ich mit weniger Emotionalität darauf blicken und Eisdorf zu einem hart erkämpften Turniersieg in eigener Halle gratulieren. Natürlich mit der Ansage nächstes Jahr von Neuem anzugreifen.
Viele Grüße
#Raffi #Marvin #Vince
Sehr gut geschriebener Bericht, Vince :)
Chapeau!