Am vergangenen Samstag kam es zum mit Spannung erwarteten Spitzenspiel zwischen dem Ligaprimus Einheit Lindenthal und uns. Die Ausgangssituation war klar, nur ein Sieg würde uns die Tabellenführung und damit die Chance auf den direkten Aufstieg bewahren. Die Stimmung im Vorfeld wurde durch eine Ablehnung einer Verlegung (Maik fehlte bei uns) von Seiten Lindenthals und mehreren Sticheleien auf virtueller Ebene (von beiden Seiten) zusätzlich angeheizt. Doch kommen wir zum Sportlichen. Bei den Gastgebern fehlte die Nummer 6, Schmidt und wurde durch Andreas Wenk ersetzt. Wir, wie gesagt, ohne Maik, ansonsten in Top-Besetzung.
Los ging es mit unserem neuen weiterhin ungeschlagenen Spitzendoppel Axel/Marvin, die in souveräner Art und Weise mit aggressivem Angriffsspiel und vielen Netzbällen im dritten Satz das sehr starke Zweierdoppel Teuschel/Morich verdient mit 3:1 bezwingen konnten. Das sollte leider der einzige Doppelpunkt in dieser Saison gegen Lindenthal bleiben, auch ein mitentscheidender Grund für die Niederlagen. Dass für Vince/Micha gegen das ligabeste Doppel Stengel/Brünning nicht viel zu holen sein wird, war klar. Trotzdem hielten sie vor allem im ersten und dritten Satz sehr gut mit, leider trotzdem ein klares 0:3. Enttäuschend war der Auftritt unseres eingespielten Dreierdoppels Enrico/Basti, die gegen Hoffmann/Wenk nie zu ihrem Spiel fanden und die ersten beiden Sätze klar verloren. Erst im dritten Satz kam die Leistungssteigerung. Hier wurde leider ein Satzball per Kantenball abgewehrt und so stand auch hier ein klares 0:3. Zwischenstand nach den Doppeln somit 1:2.
Unser oberes Paarkreuz sollte den Spieß am besten gleich wieder umdrehen. Axel ließ wie immer eigentlich gegen den starken Stengel nichts anbrennen und siegte durch seine sicheren Topspins eindeutig mit 3:0. Weitaus mehr zu kämpfen hatte wie erwartet Vincent gegen die Nummer 1 des Tabellenführers, Teuschel. Konnte Vince im Hinspiel nach großem Kampf noch einen Sieg feiern, war ihm dies leider dieses mal nicht vergönnt. Teuschel spielte sehr sicher und Vince kämpfte mit der wirklich sehr hohen Luftfeuchtigkeit, die ihm viele Bälle ins Netz abtropfen ließen. Da Vince niemals aufgibt, konnte er zumindest im dritten Satz den K.O. abwenden und einen Satz für sich verbuchen. 1:3 am Ende.
Im mittleren Paarkreuz wartete für Marvin und Enrico keine minder leichten Aufgaben mit dem Ranglistenführenden Brünning und dem in der kompletten Saison ungeschlagenen Hoffmann. Zumindest bis zu diesem Spiel war das der Fall, denn unser Krieger Marvin bezwang Hoffmann nach großem Kampf, taktischer Noppendisziplin, spinniger Vorhand und wirklich starkem Spiel verdient mit 3:2! Leider konnte es ihm Enrico nicht nachmachen. Gegen Brünning spielte er zwar immer gut mit und konnte den zweiten Satz für sich entscheiden, doch trotz 5:1-Führung im vierten Satz, kam gegen den wie entfesselt aufspielenden Langnoppenspezialist kein Entscheidungssatz mehr zu Stande. Schade, 1:3.
Besser machen wollten es Micha und Basti im unteren Paarkreuz. Micha schien nach einem knapp verlorenem ersten Satz gegen Wenk bei 2:1-Führung eigentlich alles im Griff zu haben. Leider folgten zwei schwächere Sätze und so konnte Wenk das Spiel drehen und den nächsten wichtigen Punkt für die Gastgeber einfahren. Basti zeigte gegen Morich ein wirklich sehr starkes Spiel. Beide Spieler zockten mit offenem Visier und gingen mit brachialen Angriffsschlägen aufeinander los. Das Spiel war sehr aufschlagsorientiert, was schließlich den Ausschlag für den knappen Sieg im 5. Satz für Morich gab. Auch hier war mehr drin. Es bahnte sich nach diesen zwei knappen Niederlagen eine klare Tendenz an, schließlich musste jetzt eigentlich fast jedes Spiel gewonnen werden… Halbzeitstand 3:6.
Uns wieder heranführen sollte wieder einmal Axel, der gegen den wieder starken Teuschel zwar den zweiten Satz abgeben musste, danach aber anzog und die folgenden Sätze glasklar gewann und durch das 3:1 weiterhin ungeschlagen seine Kreise zieht, Respekt! Zum allerersten mal im Trikot von Clara Zetkin zwei Einzelniederlagen in einem Punktspiel einstecken musste unser zweiter Spitzenspieler Vince, der weiterhin mit den Bedingungen, seinem Temperament und Stengel zu kämpfen hatte. Nach zwei maximal knapp verlorenen Sätzen und einer hitzigen Auseinandersetzung mit seinem Gegenüber fand er leider nicht mehr zurück ins Spiel. 0:3. Macht aber nichts Vince, du hast uns die ganze Saison von Sieg zu Sieg getragen, solche Tage gibt’s und in der Relegation wirst du wieder voll punkten!
Als auch Marvin den Status der Unbezwingbarkeit gegen Brünning verlor, war der Drops gelutscht. In einem hochklassigem Spiel der beiden Langnoppen-Experten konnte Marvin leider eine 2:1-Satzführung und ein 7:2 im vierten Satz nicht nach Hause bringen und musste so Brünning zum nicht unverdienten Sieg gratulieren. Die Fünf-Satz-Schwäche dieses Tages unseres Teams konnte auch Enrico nicht umkehren. Trotz schöner Ballwechsel und taktisch guter Spielweise konnte er Hoffmann ebenfalls trotz 2:1-Führung nicht bezwingen und musste denkbar knapp trotz zwei abgewehrter Matchbälle mit 10:12 seinem Gegner im Entscheidungssatz gratulieren. Die Gesamt-Niederlage war damit perfekt.
Micha biss sich am Nebentisch gegen Morich die Zähne aus. Trotz zwei knapper Sätze gab es hier ein klares 0:3. Basti konnte zumindest noch den fünften Punkt holen und zeigte gegen den chancenlosen Wenk beim 3:0 eine lupenreine Leistung. Endstand somit 5:10.
Fazit: 5:10 spricht am Ende wieder eine klare Sprache. Wieder mussten wir uns klar geschlagen geben. Im Gegensatz zum Hinspiel, in dem wir viele Spiele klar verloren haben, war dieses mal bei vier von fünf verlorenen Spielen im 5. Satz leider auch etwas Pech dabei. Trotzdem muss man eingestehen, dass Lindenthal in beiden Spielen die bessere Leistung abgerufen hat und sich somit verdient zum Meister der 1. Bezirksliga krönen wird.
Für uns ist aber noch überhaupt nichts verloren, auch wir haben weiterhin alles selbst in der Hand und werden in der Relegation am 08.05. alles abrufen, um den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Wir können stolz auf unsere Saisonleistung sein, als Aufsteiger fast ohne jegliche Erfahrung in der höchsten Spielklasse des Bezirkes, den klaren zweiten Tabellenplatz zu belegen und weiterhin am Aufstieg schnuppern zu können!
P.S.: Nach der für uns nicht allzu leicht verkraftbaren Niederlage folgte direkt im Anschluss das nächste Punktspiel in Marienbrunn. Die Kurz-Zusammenfassung: Fast alle konnten noch mal die Spannung mehr oder weniger aufbauen, um einen ungefährdeten 12:3-Auswärtssieg zu erreichen. Das Spiel war somit wie die drei darauffolgenden Spiele eine Vorbereitung für die Relegation. Bis dahin müssen wir hart trainieren, um unser großes Ziel zu erreichen!
Enrico
Echt schade. Aber dafür macht ihr die Relegation klar :-)