Zum gestrigen Heimspiel in der Landesliga empfingen wir die Gäste von Sachsenring Hohenstein-Ernstthal 3 in unserer Halle.
Am Abend zuvor konnten unsere Gegner noch Lok Zwickau 2 zuhause schlagen und kletterten zwischenzeitlich auf Platz 2 der Tabelle, wir waren also gewarnt. Nach dem ersten Landesliga-Sieg unserer Vereinsgeschichte letzte Woche bei Rotation gingen wir jedoch mit frischem Selbstvertrauen in diese Partie, insgeheim erhofften uns eventuell etwas Zählbares am Ende des Tages mitzunehmen.
In den Doppeln kam es dann für mich gleich zum Aufeinandertreffen mit einem alten Weggefährten und Freund: Axel und ich mussten uns mit meinen ehemaligen Doppelpartner aus Remse-Zeiten Roth und den modernen Abwehrspiel des erst 17 Jährigen Nachwuchstalents Seifert auseinanderetzen. Am Ende stand ein recht deutliches 3:0 für Axel/mich zu Buche, unsere beste Saisonleistung in der Offensive bisher, solide gespielt und sogar für die nächsten Spiele noch Luft nach Oben. Am Nebentisch behaupteten sich Vince/Maik zeitgleich gegen das angriffstarke Einserdoppel der Gäste Möbius/Hadlich und boten erneut kämpferisch ganz großes Kino. Nach verlorenem ersten Satz konnte der folgende Durchgang durch starke Rückhand-Blocks unserer Noppen-Zetkinesen hauchdünn mit 16:14 gewonnen werden. Besonders Maik zeichnete sich in diesem Match durch starke und aggressive Druckschupf-Rückschläge aus, die Grundsicherheit stimmte bei beiden und am Ende stand ein umkämpftes 3:2 fest, die Zwischenzeitliche 2:0 für uns. Im Doppel 3 wollten Enrico/Robert nicht so richtig warm werden, zu viele eigene Angriffsfehler, dazu die starken Bälle von Hornbogen/Kaulfuß…am Ende leider ein recht klares 1:3 und den Zwischenstand von 2:1 für uns nach den Doppeln.
Im oberen Paarkreuz musste Axel gegen den sehr vorhandstarken Hadlich antreten und präsentierte sich endlich wieder deutlich näher an seiner Normalform als zu Saisonbeginn. Der Offensive des Gegners setzte er einfach noch mehr Offensive entgegen und konnte letztlich ein knappes 3:1 einfahren. Am Nebentisch bekam ich es erneut mit einem alten Bekannten zu tun: jahrelang standen Möbius und ich uns oftmals im hinteren Paarkreuz der Sachsenliga und Oberliga gegenüber, heute also im vorderen Paarkreuz der Landesliga. Und der Spielverlauf war absolut typisch für uns beide: eng und ausgeglichen. Im Vergleich zur Vergangenheit konnte ich heute aber eher mit einer harten Vorhand punkten und nicht durch meine Noppenbälle. So war ich gefühlt immer etwas mehr am Drücker und konnte den Tisch nach 5 Sätzen als Sieger verlassen – Zwischenstand 4:1 für uns.
Als in der Mitte sich auch noch Vince mit 3:2 gegen das kampfstarke Nachwuchstalent Kaulfuß durchsetzte und Robert etwas überraschend, sowie recht deutlich
gegen Roth gewann, bedeutete das die 6:1 Führung für uns…was war denn da los!? Wir waren aufgrund der Höhe dieser Führung selbst etwas verdutzt…
Auch im unteren Paarkreuz konnten die Erfolge fortgesetzt werden: Enrico zeigte gegen den jungen Seifert eine Mischung aus Kampfgeist und guter Vorhand, was schlussendlich zu einem 3:1 für unseren Capitano führte. Auch Maik zeigte gegen den Oberliga-erfahrenen Hornbogen eine starke Leistung, verteilte die Bälle abwechslungsreich und aggressiv mit der Noppe und punktete desöfteren mit trockenen Vorhandtopspins – 3:1 das Resultat für unseren Juristen aus Leidenschaft. Nach Adam Ries errechnete sich also ein 8:1 für uns nach der ersten Einzelrunde, klang irgendwie ganz schön…war es auch ;)
Nun waren wieder dieser ominöse Rösch und meine Wenigkeit im oberen Paar gefordert. Axel zeigte gegen Möbius eine seiner besten Saisonleistungen, gewann meist
die langen Topspin-Topspin-Duelle gegen den Routinier vom Sachsenring und konnte ein starkes 3:0 einfahren. Die zwei ersten Sätze am Nachbartisch von mir gegen Hadlich kann man nur als “geklaut” bezeichnen, denn ich schaffte es nicht eine 9:5 und eine 8:5 Führung ins Ziel zu bringen. Etwas Pech, gemischt mit guten Vorhandpunkten meines Kontrahenten führten dazu, dass ich beide Durchgänge in der Verlängerung doch noch aus der Hand gab. Beflügelt von diesen Erfolgen sicherte er sich auch Satz 3 – ein zu deutliches und leicht kurioses 0:3.
In der Mitte tat Vincent anschließend das, was er am besten kann – mit 3:2 gewinnen. Diesmal musste Roth als bereits vierter Gegner dieses Jahr unserem nervenstarken
Kurznoppen-Virtuosen im Entscheidungssatz gratulieren. Parallel dazu kam es zum Duell der beiden Youngsters Kaulfuß und Robert. Vor 2 Monaten bei der Landesrangliste U18
musste unser Jung-Zetkinese noch dem Hoheinsteiner gratulieren, aber wenn es läuft…dann läuft es und bei uns lief es an diesem Tag auch einfach gut. Folgerichtig
gewann Robert im 5.Satz eine umkämpften Partie, mit einigen attraktiven Ballwechseln.
Enni tat es ihm im unteren Paar gleich und konnte sich ebenfalls mit 3:2 gegen Hornbogen durchsetzen. Maik hatte sich im Spiel zuvor leicht an der Wade verletzt, was seine für sein Spiel so wichtige Beweglichkeit etwas einschränkte, hinzu kamen 2 Stunden Wartezeit zwischen seinen beiden Einzeln und unsere hohe Führung, die längst schon den sicheren Sieg bedeutete…Summiert man diese Faktoren, so ist es nachvollziehbar, dass in diesem Spiel nicht 100% an Konzentration und Biss abgerufen werden konnten. Jedoch ist es auch keine Schande gegen das sehr agile und vorhandstarke Abwehrtalent Seifert zu verlieren, es wird in der Zukunft noch sehr vielen Spielern ähnlich ergehen.
Fazit: Am Ende gewinnen wir in dieser Höhe etwas zu deutlich mit 12:3 gegen menschlich sehr sympathische Gäste aus Hohenstein. 6 von 6 gewonnenen Fünfsatz-Spielen
zeigen auf, dass die Sache auch deutlich knapper hätte zugehen können. Besonders loben kann man keinen einzelnen Spieler, sondern die ganze Mannschaft funktioniert
momentan durch einen super Teamspirit, große Motivation und Kampfgeist. Nach dem ersten Landesliga-Auswärtssieg der Vereinsgesichte in der Vorwoche folgte nun
also auch der erste Landesliga-Heimsieg der Vereinsgesichte. Welcher dazu führt, dass wir uns zur knappen Hälfte der Hinrunde im sicheren Tabellenmittelfeld auf Platz 5 wiederfinden. Sollten wir uns diese zur Zeit vorherrschenden postive Stimmung bewahren können, werden in dieser Saison noch einige Erfolge möglich sein, vielleicht mit etwas
Glück schon nächste Woche Auswärts in Werdau. Trotzdem ist das oberste, wichtigste und realistischste Ziel als Liganeuling den Klassenerhalt zu schaffen und dafür werden wir alles geben, außer auf! ;)