Bis jetzt konnte ich mich noch mit mehr oder weniger guten Ausreden vor dem Schreiben eines Spielberichts drücken… Aber dann gings los, “mimimi Robert… noch gar kein Bericht als Einziger und das am letzten Spieltag.” Miese Zeiten.
Nachdem wir letztes Wochenende mit zwei hohen Siegen gegen Wilkau und Aue den direkten Klassenerhalt bereits gesichert haben, stand nun diesen Samstag das letzte Saisonspiel auf dem Plan. Zu Gast waren wir beim Tabellenführer und Aufstiegsaspiranten Rotation Süd Leipzig. Apropos Aufstieg, wir sind irgendwie nicht aufgestiegen. Jedenfalls würde Rotation bei einem Sieg gegen uns vor dem Tabellenzweiten aus Zwickau bleiben und jenen Aufstieg in die Sachsenliga endgültig eintüten. Die sich daraus resultierende Motivation zeigte der eine so, der andere so… Aber dazu später mehr.
Nachdem sich Vince mit zwei Einzelsiegen in Aue aus der ersten Mannschaft verabschiedet hat (hält der eh nicht lange aus; ich weiß, wir fehlen ihm), wurde unsere Stammformation um Axel, Georg, Paul, Enni und mir durch den Ex-Rotationer Duc ergänzt. Die Doppel stellten wir folgendermaßen: Axel / Georg D1, Enni / Ich D2 und Paul / Duc D3
In einem ansehnlichen Spiel konnten Axel und Georg das starke Zweierdoppel Preiß / Löhnert im vierten Durchgang bezwingen. Enni und ich hielten ganz gut mit in den ersten zwei Sätzen, bevor Schröder / Flemming im dritten Satz kurzen Prozess machten. Auch Paul und Duc mussten nach gewonnenem ersten Durchgang zusehen, wie ihnen das Spiel gegen Weihmann / Münzner langsam aus den Händen glitt.
Somit 1:2 nach den Doppeln
Axel führte schnell 2:0 gegen Flemming, danach lief es nicht mehr, Axels Kontrahent der aktivere Part. Im fünften Satz nahm Axel dann wieder zusehends mehr das Heft selbst in die Hand und ging doch noch als Sieger vom Tisch. Das Spiel gegen Schröder entwickelte sich zu einer ausgeglichenen Veranschaulichung der Ligaextremas. Die Dynamik von Axel gegen das Händchen Schröders. Folgerichtig war auch hier der fünfte Durchgang fällig, den Axel wiederholt für sich entscheiden konnte. Schon gut, dieser Rösch!
Georg musste sich im ersten Einzel der Spielstärke der gegnerischen Nummer 1 unterordnen und musste nach knappen Sätzen mit 0:3 den Tisch verlassen. Auch in seinem zweiten Spiel konnte Georg keinen Satz ergattern, Flemming einfach zu konstant in all seinen Aktionen.
Ich war bis zum 8:11 im fünften Satz auf der Suche nach meiner Rückhand und musste mich einem stark angreifenden Weihmann beugen. Gegen Löhnert konnte ich meine Rückschlagquote von 10 % aus dem Hinspiel auf nahezu 50 % erhöhen, das hat diesmal sogar für einen Satz gereicht.
Paul wollte seine Panne in Aue unbedingt ausbessern. Als er in seinem ersten Einzel gegen Löhnert im vierten Satz 10:6 führte und 11:13 verlor, drohte das Match wie schon im Hinspiel zu kippen. Im fünften Satz machte Paul allerdings schon früh alles klar und schloss relativ deutlich ab.
Sein zweites Einzel gestaltete Paul mit 3:0 ziemlich einseitig zu seinen Gunsten. Stark!
Enni rang in einem knappen 3:0 Erfolg einen sicheren Kolter nieder, indem er insgesamt sechs Punkte mehr holte als sein Gegenüber. Und das trotz Ennis Stärke gegen Ballonabwehrspieler wie Kolter! In seinem zweiten Einzel musste Enni leider dem an diesem Tage gut aufgelegten Münzner zum 3:1 Erfolg gratulieren. Dennoch Respekt an dich Enni, du hattest wahrlich auch noch andere Sachen als Tischtennis im Kopf!
Auch wenn Duc der Ärger nach seinen beiden Einzeln anzusehen war, machte er zwei verdammt gute Spiele meiner Meinung nach. Dass die vielen Satzbälle vor allem gegen Münzner nicht für einen Sieg reichten, ist bitter, verständlich. Aber die Leistungskurve geht dennoch steil nach oben! Gute Leistung unseres Jüngsten!
Im Zusammenhang mit Duc, der einst für Rotation aufschlug, entstand an diesem Tage auch noch eine unschöne Erinnerung. Da ich nicht viel davon mitbekommen habe, gebe ich das Wort an Axel weiter:
„Am Rande des Spiels ereignete sich eine Situation, die kaum deutlicher machen könnte, warum Tischtennisspieler generell als eine eher durchgeknallte Spezies gelten. Nach Ducs verlorenem ersten Einzel dachte sein ehemaliger Trainer, den richtigen Moment gefunden zu haben um seinem Frust über was auch immer Ausdruck verleihen zu können: tschor, Duc tschor war seine höhnische Kampfansage gegen den schon angeschlagenen Duc. Anscheinend folgte noch mehr, doch mein investigatives Interesse in dieser Hinsicht ist bedient, auch weil zwei Tage später eine aufrichtige Entschuldigung folgte, und einige andere rotationsspieler gute Schadensbegrenzung lieferten. In diesem Sinne und mit Blick auf Duc ‘s goldene Zukunft: Tschor, Duc, tschor.“
Alles in allem war es dennoch ein geiles Spiel mit packender Stimmung und einem knappen (lediglich 10 Bälle mehr gewonnen) aber verdienten 9:6-Sieg für die Gastgeber. An dieser Stelle nochmal Gratulation zur starken Saison und zum verdienten Aufstieg!
Und was ist mit uns? Diesbezüglich wird H1-Veteran Vince noch ein paar Wörtchen verlieren.
Bis die Tage, Robert