1. Herren: Ein Rückblick, Saison 2016/2017

Dieses Jahr stand für das „Aushängeschild“ der SG Clara Zetkin Leipzig eine großartige Premiere an. Denn erstmals sollten die Jungs der 1. Herren, noch vor wenigen Jahren in der Hobbyliga gemeldet, in der Landesliga sachsenweit auflaufen. Mit einer jungen Truppe und einem brillanten Einser rechnete man sich bei gutem Saisonverlauf durchaus einen Mittelfeldplatz aus. Das primäre Ziel war von Beginn an jedoch klar: First of all- Klassenerhalt!

Nach den ersten beiden Spielen, gegen die Topteams aus Wurzen und Aue, vermeldete man ein ersatzgeschwächtes 2:13 sowie ein 5:10 und wollte beinahe schon kleinere Brötchen backen. Was dann folgte, hatte dementsprechend auch niemand erwartet, am allerwenigsten wir. Denn nach einem furiosen 9:6 bei Rotation Süd stellten sich die Erfolge fast wie am Fließband ein. Zumindest gefühlt. Einem 12:3-Heimsieg gegen Hohenstein 3 folgte eine Aufholjagd in Leutzsch. Nach 0:3 Doppeln siegte man noch 9:6, nahm den Schwung mit zum nächsten Heimspiel gegen Wilkau-Haßlau, wo ein 11:4- Sieg folgte.

Erst am die Hinrunde abschließenden Doppelpunktspieltag mussten wir wieder federn lassen. Denn auch diesmal sollten die Lindenthaler nach einem bitteren 6:9 unsere Halle als Sieger verlassen. Ein 11:4 gegen Zwickau 2 glättete die Wogen zum Abschluss aber noch. Zum Abschluss des Jahres 2016 belegte man mit 10:6 Punkten einen großartigen 3. Platz hinter Wurzen und Aue.

Dabei erspielten vorne Axel Rösch (11:3) und die Nr. 2 (6:10) ebenso stabile Bilanzen wie mittig Vincent Lorwin (9:5 Mitte u. 0:2 Oben) und Robert Laue (8:8). Auch unten ließen sich Maik Weinert (8:8) und Hinrundenwinner Enrico Winter (12:2 Unten u. 1:1 Mitte) nicht lange bitten und erbeuteten wichtige Punkte. Bis hierhin ist die Story aus vergangenen Berichten allgemeinhin bekannt. Was dann in der Rückrunde folgte sprengte aber tatsächlich alle Erwartungen und verdient speziellen Augenmerk in diesem Bericht, nicht zuletzt auch auf Grund der Aktualität dieser Resultate.

Auf Grund einer 0:4 Doppeln verschuldeten 7:9- Pleite gegen Rotationer Nachbarn und dem Ausstieg von MJ richteten sich alle die Tabelle betreffenden Blicke erst einmal weit nach unten und gen Abstiegskampf. Die Aussicht auf Vincent im oberen, Enrico im mittleren und Ersatzleute im unteren Paarkreuz riss erstmal niemanden vom Hocker. Doch jeder sollte seine Momente bekommen und der Beweis dass ein jeder von uns ersetzbar ist parallel dazu.

Denn bei hart erkämpften 9:7-Erfolgen gegen Wilkau und Leutzsch sorgten zuerst Axel und Vincent mit insgesamt 12 Punkten für Furore. Dabei holte Ersatzmann René Weitzel gegen Leutzsch einen Punkt, der uns den Sieg erst ermöglichte. Dem Abstiegskampf von der Schippe gesprungen und begünstigt von ersatzgeschwächter Wurzener Aufstellung nutzten Axel, Enrico und Maik das Momentum mit jeweils 2 Siegen und setzten damit den Grundstein zum 9:6- Erfolg. Anbei; 6:2 Einzel gegen vier Stammkräfte des späteren Staffelsiegers sprachen eine Sprache, die aufhorchen ließ.

Als man daraufhin hochmotiviert an einem Sonntag erst in Aue (10:5) und unlängst später auch in Zwickau (9:6) siegte, stand die Landesliga Kopf. Axels 4:0 Einzeln an diesem Tag setzte insbesondere Robert mit 4:0 in der Mitte die Krone auf. In Aue hatten Maik (2,5) und Rene Heber (1) sich ebenso hervorgetan. Doch was an diesem Sonntag wirklich bemerkens- und berichtenswert war, waren der Teamspirit und die Moral eines jeden Siebtels der Mannschaft. Ich sage bewusst „Siebtel“, da aus der Ferne die Begeisterung und die Unterstützung des gesamten Vereins förmlich zu spüren waren.

Es wäre beinahe lachhaft gewesen, hätten wir nun in Lindenthal zum vierten Mal nacheinander verloren. Nach großem Kampf auf beiden Seiten stand ein 9:7-Auswärtserfolg auf der Tafel und auch dieser Fluch war gebrochen. 3:1 Doppel und ein mit 2,5 Punkten fulminant auflaufender Enrico waren an diesem Tag die Basis des Erfolgs.

Ob Ersatzmann oder Stammspieler; in dieser Halbserie hatten alle ihre goldenen Momente. Daran änderte auch das knappe 7:9 in Hohenstein am letzten Spieltag nichts mehr. Am Ende haben wir nicht nur mitgespielt. Wir haben oben angeklopft. Und das nicht zu leise! Platz 3, 22:10 Punkte und 134:111 Spiele sind weit mehr als wir uns je erhoffen konnten.


 

Zu guter Letzt die Gesamtbilanzen der fünf verbliebenen Stammspieler und eine Rückrundennote für jeden Einzelnen:

Axel RöschH1_RotS_05 Nach einem verpatzten Start in die Saison (0:3) zerriss unser Spitzenspieler alles. 27 hintereinander gewonnene Einzel und 9:2 Doppel in der Rückrunde sprechen eine klare Sprache. Dass Axel in der Rückrunde ein 16:0 erspielte legte insgesamt den unbestreitbaren Grundstein für die Erfolge der 1. Herren. Vorbildlicher Einsatz, unorthodoxe Auftritte jeder nur erdenklichen Art und großartige Ballwechsel machen Axel zu einem unersetzlichen Gesamtpaket für uns.

Rückrundennote: 1**

Gesamtbilanz: 27:3 Oben

Beste Spiele: 3:2 vs. A. Spalteholz, 3:2 vs. D. Schröder


Vincent LorwinH1_RotS_06

In der Vorrunde (9:5 u. 0:2) waren die gezeigten Leistungen eher wie deutsches Wetter; meist trübe aber durchaus mit Lichtblicken. In der Rückrunde, nach 1:1 Punkten in der Mitte, lief im vorderen Kreuz dann alles wie von selbst. 11:3 Einzel und 9:2 Doppel mit Axel übertreffen wohl die tatsächliche Leistungsfähigkeit von Vincent, sind aber auf Grund dessen umso erfreulicher. Ohne mich beweihräuchern zu wollen, kann ich mir selbst nur die Rückrundennote: 1 geben. Besser geht wahrscheinlich gar nicht bei mir. Man verzeihe mir also.

Gesamtbilanz:  21:11 (11:5 Oben, 10:6 Mitte)

Beste Spiele: 3:1 vs. A. Mohr, 3:1 vs. M. Richter


Robert LaueRobert-RL1_1

Nach einem 8:8 in der Hinrunde spielte Robert mit 7:9 in der Rückrunde eine vergleichbare Bilanz. Dass Einstellung und Wille dann und wann nicht ganz erkennbar waren, täuscht für mich nicht darüber hinweg, dass Robert mit erst 17 Jahren in der Landesliga ein 15:17 erspielt hat. Mag sein, dass seine Möglichkeiten darüber hinaus zu mehr im Stande wären. Dennoch sind die Siege bei Rotation, Aue und Zwickau unbestreitbar nicht zuletzt einigen Glanzauftritten unseres Jüngsten zu verdanken. Es gibt dementsprechend immer zwei Seiten einer Medaille. Robert ist noch dabei, sein Potenzial Stück für Stück auszuschöpfen, was für die Mentalität wie fürs Spielerische gleichermaßen gelten kann. Denn rum wie num; setzt er ein was wir aus dem Training kennen, wächst da ein Topspieler heran.

Rückrundennote: 2-

Gesamtbilanz: 15:17 Mitte

Beste Spiele: 3:1 vs. T. Pohlheim, 3:2 vs. A. Brüning


Enrico Winter

..der gleich den ersten Satz für sich entscheiden konnte.

Der Mann hat die 1. Herren über Jahre hinweg aus dem Hobbybereich über als die Bezirksligen hinaus bis zum 3. Platz in die Landesliga geführt. Als Kapitän, Organisator, wandelnder Kalender und als Spieler. Dabei hat er sich immer wieder ans steigende Niveau dieser (seiner) Mannschaft angepasst und diesjährig hinter Axel die meisten Einzel gewonnen. Einem 1:1 und 12:2 aus der Hinrunde ließ er nun ein Paarkreuz höher ein 8:6 und 2:0 folgen. Als D3 mit Maik erspielte er außerdem wichtige 5:2 Doppel. Der Noppenblock sitzt und die Vorhand läuft wie geschmiert. Eine phantastische Saison von Enrico.

Rückrundennote: 1-

Gesamtbilanz: 23:9 (9:7 Mitte, 14:2 Unten)

Beste Spiele: 3:1 vs. A. Teuschel, 3:0 vs. A. Brüning


Maik WeinertH1_RotS_16

Der teaminterne Ruhepol und Langnoppenstratege ist die Konstanz in Person. Wie schon in der Hinrunde hat Maik eine ausgeglichene Bilanz (8:8) erspielt. Ohne Training… was ein Enrico oder Vincent da zusammen“zaubern“ würden, will man sich gar nicht ausmalen. Dass die Bilanz dennoch etwas mehr als nur ausgeglichen ist bestätigen die 5:2 Doppel mit Enrico. Nicht nur als Spieler, sondern auch als spielbegleitender Coach, hat uns Maik wichtige Dienste erwiesen. Kaum einer versteht es so gut einen Hitzkopf in der Satzpause wieder runterzuholen und auf den kommenden Satz einzustellen wie unser 5er.

Rückrundenote: 2

Beste Spiele: 3:1 vs. S. Ludwig; 3:2 vs. M. Schmidt


Ersatzmeute:2Herren_Saison2016_17

Zu (guter) Letzt eine Einschätzung unserer Ersatzleute. 2 zu xy Einzel und 0 zu xy Doppel sprechen auf den ersten Blick nicht die blumigste Sprache, ändern aber nichts am Faktum, dass wir wissen, welch klasse Leute hinter uns kommen. Spielstarke Leute aus der Zweiten, Dritten und talentierte Stars von Morgen aus der Jugend machen uns das Leben, jeder Statistik zum Trotz, leicht. Denn egal wen man mitnimmt; jeder weiß sich direkt einzugliedern und für positive Stimmung zu sorgen.

Dank gilt also Micha, Basti, Adrian, René W. und René H. sowie Till und allen die mitgefiebert haben. Gesamtnote: 1***

Denn wen interessieren schon Statistiken. Danke für eine geile Saison. Höhen und Tiefen gehören dazu und liegen oft dicht beieinander. Die 1. Herren steht auch auf Umwegen fest zusammen. Eine Kette ist schließlich immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Auf ein weiteres Jahr „Zetkin-Reloaded“ in der Saison 2017/18!

Vince

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